Durch Kontakt zu Asia Seprinskaya, der damaligen Leiterin des Tierheims, begannen wir in der Ukraine zu helfen.
In diesen ersten Jahren unterstützten wir hauptsächlich das Tierheim Gostomel finanziell und mit der Vermittlung von Hunden und Katzen.
Asia hat das Tierheim 2022/ 2023 altersbedingt abgegeben.
Es wird jetzt von ihrer Enkelin geführt, die viel modernisiert und verändert hat.
Die Fotos stammen noch von unseren Besuchen in den ersten Jahren.
Der Tierschutz in der Ukraine steckt noch in den Kinderschuhen.
Überall auf der Straße sieht man Streuner, immer wieder werden Tiere vergiftet. Versuche ausländischer Organisationen dort Kastrationsprojekte durchzuführen, wurden blockiert.
Es gibt nur sehr wenig Tierheime. In den staatlichen Sheltern sind die Tiere verwahrlost und verängstigt, nach wie vor wird auch dort getötet.
Medizinische Versorgung gibt es nicht, oft genug lässt man die eingefangenen Hunde einfach verhungern.
Ganz anders das Tierheim Gostomel. Asia Serpinskaya hat es mit wenigen Mitstreitern 1999 erbaut, mit dem Ziel, einen sicheren und guten Ort für die vielen streunenden Tiere
zu erschaffen.
Sie hat unzähligen Hunden und Katzen das Leben gerettet und beherbergt aktuell fast 900 Hunde und 80 Katzen.
Das Tierheim liegt 40 km nordwestlich von Kiew auf dem Gelände einer ehemaligen Kolchose.
Asia hatte mit ein paar Zwingern angefangen und immer erweitert, wenn Baumaterial zu bekommen war.
Alles wurde und wird bis heute von privater Hilfe und Spenden finanziert. Es gibt keinerlei staatliche Unterstützung.
Zwei Dinge fallen sofort auf, wenn man das Gostomel besucht. Der Umgang mit den Tieren ist sehr liebevoll, und schafft eine ganz besondere Atmosphäre, die sogar für kurze Momente das ganze Leid vergessen lässt. Trotz der hohen Anzahl von Hunden und dem damit verbundenen gewaltigen Arbeitspensum, ist immer Zeit einem Vierbeiner den Bauch zu kraulen.
Asia hat es geschafft mit einfachsten Mitteln sehr viel zu erreichen. Die Zwinger werden aus Bauabfällen gebaut, das Futter in großen Kesseln selbst gekocht. Es gibt für fast 1000 Tiere nur ein
bis zwei festangestellte Arbeiter, ansonsten helfen Volontäre bei der Versorgung der Tiere. Trotz dieser knappen Besetzung ist es immer sauber.
Seit 2012 unterstützt White Paw das Gostomel und ist regelmäßig vor Ort. Ein Großteil unserer Spenden wird für die Grundversorgung der Tiere, wie Futter, Brennholz und medizinische Versorgung, eingesetzt.
Zudem konnten wir in der Vergangenheit wichtige bauliche Maßnahmen finanzieren, wie die Instandhaltung der vielen Außenzwinger und die Sanierung des Gebäudedaches, wo sich die Katzenzimmer und die Quarantäne- und Krankenstation befinden.
Ein großes Problem sind die klimatischen Bedingungen, da der Sommer heiß und der Winter sehr kalt ist. Da fast alle Hunde ganzjährig draußen leben, wurden in einer großen Spendenaktion für
alle Fellnasen neue isolierte Holzhütten angefertigt.
Um die vielen Tiere im Shelter ernähren zu können, wird das Futter selbst gekocht. Es besteht aus Lebensmittelspenden wie Brot und Gemüse, was nicht mehr verkauft werden kann, gemischt mit
Schlachtabfällen und Getreidebrei, dem sogenannten "Kascha".
Schon die schweren Töpfe zu den entlegeneren Zwingerreihen zu schleppen ist Schwerstarbeit.
Wasser bekommen die Tierheimhelfer aus einem Brunnen, der dank Spenden gebaut werden konnte.
Im Gebäude des Tierheims gibt es einige Innenzwinger für die Katzen, Welpen und kranken Hunde. Im Winter werden dort alle einzelnen Zimmer mit Holz beheizt. Asias ganzer Stolz ist ein kleiner
OP-Raum. Dort werden u.a. Kastrationen von externen Tierärzten durchgeführt.
Das Projekt "Gostomel Shelter" ist uns deshalb so wichtig, weil wir guten Tierschutz vor Ort unterstützen möchten. Im eigenen Land bekommt Asia wenig Hilfe. Zum Teil werden Tierschützer wie sie sogar angefeindet und bedroht, aber sie lässt sich nicht einschüchtern.
Neben der Leitung des Tierheims kämpft sie auch landesweit für die Rechte der Straßentiere. Sie ist Vorstand der landesweiten Tierschutzvereinigung in der Ukraine und in ständigem Austausch mit Politik und Behörden. In Schulen und Kindergärten klärt sie auf und sie unterstützt öffentliche Proteste.
Im Vorfeld der Fußball-EM 2012 und den Massentötungen von Straßenhunden versuchte sie das Ausland auf die Streunerproblematik in ihrem Land aufmerksam zu machen, und den Druck auf die Politik zu erhöhen. Aber das Interesse von Medien und vor allem ausländischer Organisationen war nur von kurzer Dauer, die meisten haben sich mangels schneller Erfolge wieder zurückgezogen.
Unser Wunsch ist es, das Tierheim und die Arbeit von Asia weiterhin dauerhaft zu unterstützen.
Da es nicht möglich ist, Sachspenden außerhalb der EU einzuführen, sind wir auf Geldspenden angewiesen.
Spenden mit dem Verwendungszweck "Gostomel" kommen ohne Abzüge Asias Tieren zugute.
Tagesaktuell berichten wir über unsere Arbeit in Gostomel bei Facebook: